Als Arbeitsplatz wurde ein Institutsbüro im sanierten Plattenbau des Libken e.V. eingerichtet. Der Forschungsstandort wurde von uns genutzt, um das Thema Unsichtbarkeit aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden und zu beleuchten.
Nach der Bestandsaufnahme und Evaluierung bisheriger Methoden zur Sammlung von Sichtbarkeitsbedarfen haben sich von hier aus neue Ideen entwickelt: Die dünne Besiedelung der Region und die dadurch beschränkte Zahl von ansprechbaren Passant*innen, ließ uns über neue Methoden zur Kontaktaufnahme nachdenken. Gleichzeitig begegneten uns auf unseren kleinen Exkursionen immer wieder die niedlichen Verkaufsstände mit Gemüse oder anderen Leckereien aus dem eigenen Garten, die mit Kassen des Vertrauens funktionierten.
Also bauten wir kleine Tauschstände- und Minikioske, die wir an höher frequentierten Orten in der Umgebung aufstellten. An Anschlagbrettern, Hinweisschildern und Eingangstoren angebracht, konnte mit der Antwort auf die eingangs genannte Frage eine Überraschungstüte ertauscht werden. Diese enthielt jeweils Equipment für die Umsetzung einer Sichtbarmachungsstrategie eines vorherigen Forschungsstandortes und lud die Leute dazu ein, selbst aktiv zu werden. Die Antworten konnten in eine Art Gästebuch eingetragen werden. Auf diese Art konnten Teilnehmende auch die Antworten anderer sehen und gegebenenfalls darauf reagieren - um in unserem Jargon zu sprechen “Bedarfsermittlung und -sichtbarmachung in einem Aufwasch”.
Ausgewertet wurde die Sammlung nach mehreren Tagen unsichtbarer Beobachtung vom Team des IFU. Die Datensätze wurden mit denen aus Apolda, Erfurt und Gera abgeglichen, Überschneidungen registriert und neue Tendenzen festgestellt.
